DB0YM - Bilddokumentation
von Wolfgang Mette, DL8YCA
Wer weiß, ob das Relaisfunkgerät noch einmal aus der Vitrine genommen und geöffnet wird. Oder irgendwann im Elektronikschrott landet. Oder ausgeschlachtet wird. Zumindest für die schnuckelige PA gäbe es noch Interessenten. Zur Erinnerung daher nachfolgend die Bilddokumentation zur Revision vom 27.04.2012. Ergebnis der Revision war die uneingeschränkte Betriebsbereitschaft des Gerätes.
Bild 1 und 2: Der Empfangskonverter (Bauart DD0QT) wurde dem Vorgängergerät entnommen, Außen am Gehäuse deutliche Spuren des damaligen Wasserschadens. Das Innenleben hingegen macht nach wie vor einen einwandfreien Eindruck.
Bild 3 bis 5: ZF- und Demodulatorbaugrppe sowie NF-Abhörverstärker. Die ZF-Platine entstammt einem Betriebsfunkgerät.
Bild 6 bis 9: TX-Quarzoszillator mit Verdreifacher im elektronisch geregelten Thermostaten sowie Modulator. Das blaue Trimmpoti im Bild oben und dann rechts war der Übeltäter, der das Gerät damals lahmgelegt hat. Die beim Zusammenbau aufkommende Befürchtung, die freiwerdende Ameisensäure des Billig-Silikons aus dem Baumarkt, welches im Thermostaten reichlich Verwendung fand, würde Leitungen und Bauteile angreifen, hat sich nach 20 Jahren als gegenstandslos erwiesen. Das Ausgangsspektrum der Verdreifacherstufe bei ca. 160 MHz ist voll ok (10dB/div, Pout ca. 15dBm, gemessen mit HP 8555)
Bild 10 bis 12: Vervielfacher- und Treiberstufe auf der Ausgangsfrequenz. Die dunkle Färbung ist nicht etwa auf einen Brandschaden, sondern auf die Reflexion des Schutzlacks bei Beleuchtung zurück zu führen.
Bild 13 bis 15: NF-Aufbereitung, Callgeber, Ablauf- und Fernsteuerung. Alles vertreten: OP-Amps, LS-TTL, CMOS. Ein CMOS-Z80 für die Nachfolgeversion lag schon bereit. Die im 64k-EPROM gespeicherten Daten sind auch nach 21 Jahren immer noch fehlerfrei.
Bild 16 und 17: Gehäuserückwand mit Netzteil und PA. Man beachte die gnadenlos überdimensionierten Kühlkörper.
Bild 18: Klassisches Netzteil mit Linearregler und diversen Schaltfunktionen.
Bild 19 und 20: Endstufe mit Mitsubishi- Modul 57762. Unproblematisch und robust. Lief auch schon mal 1 Stunde mit Aussteuerung auf 10 Watt und versehentlich offenem Ausgang.
Bild 21 und 22: Das Herzstück des Relaisfunkgerätes, die schon im Vorgängergerät eingesetzte Sende-Empfangs-Weiche. Anfang der 80-er Jahre von meinen feinmechanischen Kollegen im QRL aus vollem Messing gefräst. Das waren noch Zeiten. Oftmals entsprechend der damaligen, recht abenteuerlichen Begriffsfindung als Finger- oder Interdigitalfilter bezeichnet. Die prinzipielle Funktionsweise kann man z.B. an Hand eines etwas weniger aufwendigen, seinerzeit von der AGAV e.V. veröffentlichten Exemplars erkennen.
Die wahre Schönheit des äußerlich ansonsten unscheinbaren Bauteils eröffnet sich dem Betrachter erst nach Abnahme des leicht saugend (!) eingepassten Deckels. Trotz der diversen Anschlussbuchsen ist das Innere offensichtlich im Betrieb mehr oder weniger luftdicht abgeschlossen gewesen. Dies ist insbesondere an der von mir 1991 durchgeführten Nachbearbeitung zu erkennen. Damals hatte ich die Stempelansätze und Auflageflächen poliert und mit Anreibesilber versehen. Diese natürlich nicht schutzlackversiegelten Flächen sind in 21 Jahren in keiner Weise angelaufen.
Bild 23 und 24: 1258 MHz-Ausgangssignal des Relaisfunkgerätes, ca 40 dBm. 10db/Div., oben 200 MHz/Div. und unten 2 MHz/Div. Das Signal links bei ca. 220MHz ist ein Artefakt des Spektrumanalysators aufgrund eines fehlenden Preselektors und real nicht vorhanden.
Bild 25: Zum Abschluss ein Blick auf den Messaufbau. Unten der Spektrumanalysator und oben das Relaisfunkgerät von vorne ohne Frontblech. Die beiden alten Geräte bringen zusammen locker 80 kg auf die Waage.